Welche Taubenabwehr für Solaranlagen gibt es?

Photovoltaikanlagen auf Dächern sind längst zu einem gewohnten Bild in Deutschland geworden. Das gilt auch für Mittelfranken sowie für viele Städte und Gemeinden in Bayern, wie zum Beispiel Nürnberg. Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für diese alternative Form der Stromversorgung, die aus einer nie versiegenden Quelle stammt. Solaranlagen sind aber nicht nur eine saubere Form der Energiegewinnung, sie können auch die Heimat vieler Tiere werden, wenn der Besitzer der Anlage nicht aufpasst. Vor allem die Taubenabwehr bei Solaranlagen spielt immer wieder eine wichtige Rolle.

Wie lassen sich die Vögel wieder von der Solaranlage vertreiben? Eine weitere Frage ist: Wie können Hausbesitzer eine Taube bekämpfen und sie daran hindern, sich unter den Modulen häuslich niederzulassen?

Ein Siedlungsraum für viele Lebewesen

Es ist keine Seltenheit mehr, dass Schädlingsbekämpfer auch zu Besitzern von Solaranlagen gerufen werden. Marder, Katzen, Ratten und eben Tauben machen es sich unter den Modulen bequem, sie richten sich gemütlich ein und bekommen dort dann ihren Nachwuchs. Nester mit Eiern von Tauben gehören mittlerweile zum normalen Alltag der Schädlingsbekämpfer in Mittelfranken, Nürnberg und in Bayern. Bei der Reinigung der Module wurden sogar schon Waschbären gefunden, die dann aber fluchtartig das Solardach verlassen haben.

Anders als Waschbären sind Tauben äußerst hartnäckig. Da sich vor allen an den Rahmen der Solaranlagen oftmals Algen, Pilze, Flechten und Moose befinden, finden die Tauben nicht nur Nahrung, sondern zudem noch Baumaterial für ihre Nester. Während die Nagetiere wie zum Beispiel Ratten die Solarkabel mit Vorliebe durchbeißen, verunreinigen die Tauben die Solarmodule mit ihrem Kot. So etwas kann teure Folgen haben, daher ist es wichtig, so schnell wie möglich zu reagieren. Wer ein Gurren aus Richtung der Solaranlage hört, sollte sofort die richtigen Maßnahmen ergreifen.

Der ideale Platz zum Brüten

In der Regel sind alle Solaranlagen, unabhängig von der Neigung des Daches, für Tauben der ideale Platz, um zu brüten und den Nachwuchs großzuziehen. Selbst wenn es sich um eine steile Dachneigung von 38° Grad handelt, sitzen die Vögel noch immer mitten auf der Fläche eines Moduls. Tauben sind nicht dumm und sie lernen meist sehr schnell, von einer Modulkante zur nächsten über die Solaranlage zu tippeln oder besser gesagt, zu schlittern. Bei dieser Gelegenheit kann es dann natürlich passieren, dass die Tauben ihren Kot hinterlassen. Wer hier zu spät reagiert, muss mit einer Solaranlage leben, die von oben bis unten voll ist mit den „Hinterlassenschaften“ der Tauben.

Unter den Modulen der Photovoltaikanlage ist mit oder ohne das sogenannte Kreuzschienensystem, für die Tauben ausreichend Platz, um zu Nisten. An diesem Ort ist es schattig, immer angenehm trocken und sogar in der kalten Jahreszeit wird das Zuhause der Vögel noch geheizt. Da Tauben einem Standort immer treu sind, brüten sie gleich mehrmals im Jahr hintereinander unter den Modulen der Solaranlage. Das Fatale dabei ist, dass der Nachwuchs dem Standort der Eltern ebenfalls treu bleibt. Wer heute ein brütendes Taubenpaar unter seiner Solaranlage hat, kann schon nach drei Jahren eine böse Überraschung erleben.

Wie sieht es unter den Modulen aus?

Erst wenn die Module abgeschraubt werden, offenbart sich das ganze Ausmaß der Taubenansiedlung. Da gibt es Nester mit Eiern darin, aber auch Nester, in denen bereits geschlüpfte Küken sitzen. Dazu kommen die Nester mit den jungen Vögeln, Kadaver von toten Tauben, Vögel, die bereits mumifiziert sind und natürlich Unmengen von Taubenkot. Die Kabel der Solarmodule sind praktisch in einen stinkenden Brei eingewachsen und Steckverbindungen werden auseinandergerissen. Um so etwas zu vermeiden, ist eine Taubenabwehr für die Solaranlage so wichtig.

Sind die Tauben schon da, dann ist es nicht mehr möglich, die Solaranlage einfach mit einem Taubenschutz zu verschließen. Zuerst muss der aggressive Kot der Tiere, der unter anderem auch Salpetersäure enthält, zumindest grob von den elektrischen Teilen der Anlage entfernt werden. Die erwachsenen und die jungen Tauben einfach in der Anlage einzuschließen, verbietet das Mitgefühl, da die Vögel verhungern und verdursten würden. Zudem ist diese Vorgehensweise nach dem Gesetz auch Tierquälerei, denn Tauben sind wie andere Wirbeltiere auch, den Katzen und Hunden gleichgestellt. In diesem Fall ist es immer eine gute Entscheidung, einen erfahrenen Schädlingsbekämpfer zu kontaktieren, der ein Lösungskonzept erarbeitet und die Taube bekämpfen kann.

Welche Maßnahmen der Taubenbekämpfung sind bei einer Solaranlage besonders Erfolg versprechend?

Neben Abwehrmethoden wie Netze oder Spikes, die für die Vögel gefährlich werden können, haben sich elektrische Systeme zur Taubenbekämpfung bewährt. Anhand von kontinuierlichen Stromstößen wird damit verhindert, dass sich die Vögel auf den Solarmodulen niederlassen. Die Stangen aus Edelstahl, die für dieses System erforderlich sind, werden mit einem speziellen Kleber befestigt. Den für das System benötigten Strom erzeugt ein Generator und die maximale Ladeenergie beträgt 1,5 Joule, die Spannung bei 500 Ohm 4500 Volt. Für die Vögel ist der Stromstoß weiter nichts als unangenehm, verletzten können sich die Tiere nicht, getötet werden sie davon auch nicht. Da Tauben wie bereits erwähnt, nicht dumm sind, werden sie so schnell nicht wieder auf einem Solardach Platz nehmen, was sie „unter Strom“ setzt.

Gibt es noch andere Lösungen?

Ausharren und darauf warten, dass die Tauben von allein wieder verschwinden, ist keine Option. Tauben brüten nicht nur einmal, sondern mehrmals pro Jahr und halten sich dabei die ganze Zeit über dort auf, wo das Nest ist. Mit Ultraschall lassen sich Tauben leider nicht vertreiben und die Spikes, die es in vielen Baumärkten zu kaufen gibt, haben oftmals eine schlechte Qualität und können den Tieren Verletzungen zufügen. Sinnvoll sind Spikes, die wie eine Art Gitter fungieren. Die Vögel sitzen nicht die ganze Zeit auf den Modulen, sie bauen ihre Nester unter den Modulen. Das Gitter würde den Tauben den Eingang verschließen und dementsprechend suchen sie sich schnell ein neues Zuhause.

Die Solaranlage vorher gründlich reinigen

Bevor es an die Taubenabwehr an der Solaranlage geht, muss das Solardach zunächst gründlich gereinigt werden. Je nachdem, wie lange die Vögel dort schon ihre Nester bauen, kann die Reinigung unter Umständen sehr aufwendig werden. Nicht selten müssen einzelne Module sogar abgeschraubt werden, um die Nester und den Kot der Vögel zu entfernen. Hier ist es immer empfehlenswert, sich an einen Fachmann für Solaranlagen zu wenden, der genau sagen kann, wie gründlich die Reinigung sein muss. Ein Schädlingsbekämpfer kann sich anschließend um die professionelle Taubenabwehr bei Solaranlagen kümmern und die richtigen Maßnahmen einleiten.